"Conny Glitsch" <***@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag news:bp7hfc$p6o$***@ernie.milliByte.de...
Hallo Conny,
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynPost by Conny GlitschDass er irgendwann auf diese Dinge stoßen wird und sich dann damit
außeinandersetzen muss oder ansonsten (wahrscheinlich) auf die
Nase fallen wird (oder vielleicht schon gefallen ist), dagegen
sage ich nichts. Das war aber - ich wiederhole - nicht seine
Frage.
Vielleicht ist es wirklich so, dass jeder seine eigenen (manchmal
teuren) Fehler machen muss. Die Erfahrung kann ihm keiner abnehmen,
aber ich vertraue darauf, dass es doch den einen oder anderen gibt,
der aus den Fehlern _anderer_ zu lernen bereit ist :-)
Auch da sind wir einer Meinung. Nur - noch mal wiederholt: auf eine
Frage mit einer Lebensweisheit zu antworten, die zwar grundsätzlich
richtig ist, die Frage aber gar nicht beantwortet, das ist Unsinn.
wenn eine Frage konkret gestellt ist, kann man auch sie auch konkret
beantworten, aber wie will man z.B. Antwort geben auf "ich möchte in
Transylvanien Urlaub machen, was ist dort für ein Wetter und was muss
man alles beachten?"?
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynDie Leute, die hier antworten, denken aufgrund ihrer Erfahrung eben
schon zwei oder drei Schritte weiter, als es der Fragesteller
momentan mit seinem Wissens- oder Erfahrungshorizont abschätzen
kann.
Manchmal aber eben einfach zu weit. Ich denke, es muss alles in einem
angemessenen Rahmen bleiben. Es macht schließlich einen Unterschied,
ob ich als Schüler nebenbei einem Hobby nachgehe und da rein
gesetzlich alles einigermaßen absichern will, oder ob ich mich
entscheide mein Lebensunterhalt damit zu verdienen. Oder die Sache
nebenbei laufen lassen möchte.
Für beide gelten die maßgeblichen Gesetze und die Gesetzmäßigkeiten
der Markt- und Betriebswirtschaft gleichermaßen, oder weißt du einen
Unterschied?
IMHO liegt der Unterschied darin, das der Aufwand sich dieses
notwenige Wissen anzueignen, für eine nebenberufliche Tätigkeit kaum
im richtigen Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen steht. Aber
jeder Anfang ist nicht leicht.
Post by Conny GlitschNatürlich ist es in allen Fällen interessant, wenn man
die steuerlichen Wirren einigermaßen durchblickt und wenn man
wirtschaftlich so viel drauf hat, dass man Scheiße zu Gold machen kann.
Wenn da nicht die Konkurrenz wäre oder bestimmte Auftraggeber, die das
Unwissen konsequent zu ihrem Vorteil ausnutzen.
Post by Conny GlitschAber während es für den Selbständigen "mit Haut und Haar"
lebensnotwendig ist, ist es bei einem, der nicht davon abhängig ist,
nicht gar so schlimm, wurde die Steuererklärung nicht perfekt
ausgefüllt und ein Kunde ging durch die Lappen.
Nun, die möglichen Fehler wie ihre Konsequenzen sind Legion. IMHO ist
das Lernen mittels anderer Leute Lehrgeld viel besser als durch
eigenes.
Post by Conny GlitschDie Zielsetzung bei diesenPersonengruppen ist eine andere und
damit auch die Priorität.
Die Zielsetzung ist bei beiden gleich, nämlich Gewinn zu erzielen und
keine Verluste. Etwas anders sollte man Hobbys beurteilen, die für den
Betreiber nur einen ideellen Wert besitzen und meist keinen
finanziellen.
Mit dieser Deiner Meinung könntes Du direkt bei MLM-Unternehmen mit
agitieren, denn die meisten wollen ja dort auch nur "etwas"
dazuverdienen oder von der Provision für den eigenen Bedarf
profitieren. Da braucht's keine kaufmännischen Kenntnisse dazu. Lies
mal so manche Argumentation auf
http://www.mlm-news.de/ubb/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=1;t=000017;p
=3 und den zwei vorhergehenden Seiten.
Unwissenheit wird meistens ausgenutzt, und das nicht nur bei MLM.
Post by Conny GlitschUnd deswegen finde ich es in manchen Fällen unangebracht, wird beim
Antworten auf eine Frage die eigene Zielsetzung einfach übergestülpt,
obwohl die Ausgangssituation eine ganz andere ist.
Und wie sollte die Ausgangssituation aussehen? Von vornherein auf
höchstwahrscheinlichen Verlust ausgerichtet? Hoffen und Harren?
Glauben?
Da ist Lottospielen einfacher.
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynDas ist keinesfalls (hoffe ich jedenfalls) böse gemeint, wenn
auch manchmal pädagogisch ungeschickt.
Manchmal ist gut. :-)
Das rührt meist auch daher, weil die Fragestellung daneben ist, d.h.
das notwendige Beiwerk fehlt um eine konkrete Antwort geben zu können
oder auch die Fragestellung von vornherein totale Unkenntnis vermuten
lässt.
Und ein wirrtueller Tatsch auf den Hinterkopf hat noch niemand
geschadet. Ist auf jeden Fall besser als gar keine Antwort oder ein
Buch über die einfachsten Begriffsdefinitionen zu schreiben. Soll ja
auch zu eigenem Nachdenken anregen.
Mal eine Story aus dem Jahre 1879 aus der Lesehalle "Die Neuzeit"
(gebindene Zeitschrift):
Ein Lehrer mühte sich ab, seinen Schulkindern den Begriff des Denkens
begreiflich zu machen. Dabei fragte er unter Anderem einen Knaben:
"Sage mir einmal, was Du jetzt denkst." Die Antwort blieb aus. "Denkst
Du Dir jetzt etwas?" fragte der Lehrer noch einmal. Der Knabe stockte;
endlich fuhr er auf Zureden des Lehreres mit der Antwort heraus: "Ich
denke, wenn Se doch uffhierten vom Denken und uns hehm geh'n ließen!".
;-))
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynMihael hat ja ein typisches Beispiel gegeben, das auch bei lauterer
Fragestellung eine Antwort unmöglich ist, weil begrifflich viel zu
viel durcheinandergeht.
In solch einem Fall reicht es aber, wenn man die notwendigen Daten
erfragt und dann schlicht und ergreifend die Antwort liefert. Was ja
teilweise auch geschieht. Ganz oft kommen aber entweder Gegenfragen
im Stil von "Wieso sollte das für dich anders sein als für xyz?" -
Ja, genau das will der Frager doch wissen, was für ihn selbst gilt.
Schließlich weiß der Anfänger (noch) nicht, wo Grenzen gezogen werden
und wo es Ausnahmeregelungen gibt. Oder megakurze Antworten (wie du
sie gerne gibst :-)), die meist sehr hilfreich sind, oft aber auch
eine Frage nur grundsätzlich beantworten, aber nicht die, die da noch
hintendran hängen. Man kann schließlich nicht hinter jeder seiner
Fragen schreiben: "Wenn das nicht zutrifft, was gilt dann?" Wenn das
zutrifft, was muss ich dann beachten?" Oder irgendwelche Lästereiein,
die zwar der internen Belustigung diesen mögen, aber mehr auch nicht.
Manchmal kommt es mir so vor, als würde sich hartnäckig geweigert,
mal zu versuchen, sich die Situation mit den Augen des Fragenden
anzuschauen. Und da frage ich mich eben: "Wieso?".
Nun, bestes neuestes Beispiel w�re doch die Frage von Stefan in news:***@posting.google.com, wie hättest Du
sie denn beantwortet?
Und für diejenigen, die schon jahrelang in debs gerne Fragen
beantworten sind solche Fragen meist auf Anhieb erkennbar, spätestens
nach dem zweiten Posting.
Soll man nun die Leser (nicht nur die Frager) in debs zum eigenen
denken animieren oder zufrieden sein, wenn sie damit "uffhiern" oder
gar nicht erst anfangen? Jedenfalls habe ich in debs (und anderen NG)
gelernt, das man nicht an irgendeiner Stelle mit dem Denken aufhören
sollte sondern immer weiter denken, dann macht man auch entsprechend
weniger Fehler. Und noch eines zum pädagogischen Effekt, eine blamable
Antwort hat einen viel höheren erzieherischen Wert als eine
allgemeingehaltene nichtssagende.
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynDa ist es gar nicht möglich, ordentlich zu
antworten, weil die Frage keine Antwort erlaubt. Weitergehend heißt
das, das der Antwortende erst einmal die Begrifflichkeiten
grundlegend klären muss. Es hilft doch niemandem, wenn der
Fragestellende auf eine konfuse Frage eine halbwahre Antwort
bekommt.
Mit einem kleinen Aber: er selbst kann die Begrifflichkeiten nicht
klären, sonst hätte er seine Fragen von vorneherein ganz anders
gestellt. Also braucht er Hilfe. -> siehe vorigen Absatz
Ja, und manche solcher Antworten helfen ihm dabei eigenes Denken
anzuwenden.
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynPost by Conny GlitschVersteh mich nicht falsch: ich kann mir durchaus vorstellen, dass
er nicht gar so gut ist, wie er selbst meint. Ich will es ihm nur
nicht gleich von vorneherein unterstellen.
Ich doch auch nicht. Ich möchte nur, dass er anfängt, über den
Begriff "Selbstreflexion" nachzudenken.
Das ist genau das, was ich letztens meinte: eine Anregung, die
sicherlich sinnvoll ist und für ihn und alle anderen auch irgendwann
absolut notwendig und die deswegen durchaus gegeben werden
sollte/kann.
Da sind wir uns ja einig. ;-))
Post by Conny GlitschAber doch nicht zu einem Zeitpunkt, zu dem die ursprüngliche Frage
noch gar nicht geklärt ist. Das ist so ein bischen, als würdest du in
einen Laden kommen, Papier kaufen wollen und der Verkäufer
erzählt dir was von Umweltverschmutzung. Da fragste dich doch
auch, was der Mist soll, schließlich willst du Papier kaufen.
Kommt aber auch vielleicht darauf an, wie die Frage formuliert war?
"Ich brauch so'n Zeug's, wo man seine Gedanken verewigen kann, denn
ich kann mir schlecht was merken."
Oder er will einen Globus von Leipzig?
;-))
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynIch hatte auch eine Zeit (in der ich übrigens hervorragende
Arbeit geleistet habe), in der ich tatsächlich mal zu meinem
damaligen Chef gesagt habe: "Ich mache keine Fehler".
Diese Haltung konnte ich etwa zwei Jahre halten, allerdings nicht
länger ;-)
Immerhin. :-) Außerdem: so eine Haltung ist weitaus besser als "Ich
mache ständig Fehler." :-)
Selbstüberschätzung ist aber auch falsch, ein gesundes reales
Mittelmaß dürfte eher sinnvoll sein.
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynErfahrung sammeln, ja. Wäre er allerdings _wirklich_ gut, sollte er
sich wiederum nicht scheuen, auch größere Aufträge anzugehen.
Gut in welchem Maßstab? Wo will man Grenzen ziehen und festlegen, was
alles nötig ist, um in dem Bereich gut zu sein? Wenn er HTML und CSS
und vielleicht sogar noch Flash beherrscht, kann er einen großen
Kundenstamm abdecken. Wäre er trotzdem schlecht, weil er kein
JavaScript kann oder keine Datenbanken erstellen und anbinden?
IMHO gehört da ein klein wenig mehr dazu um perfekt zu sein und sei es
nur eine perfekte Rechtschreibung und/oder ein Gefühl für Farben und
Bildaufbau. Nein, ich bin darin auch nicht perfekt sondern ein Laie,
aber ich weiß zumindest, welche Notwendigkeiten erfüllt sein müssen um
zu bestehen, nein nicht vor mir, denn wie gesagt habe ich keine Ahnung
davon, aber ich weiß z.B. was der "Goldene Schnitt" ist. ;-))
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynDa verweise ich auf Jeremia 1, 7.
*zustimm*
Warum? Auch Gott hilft ihm nicht oder weißt ihm den Weg, außer man
betrachtet es unter dem Standpunkt "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir
Gott.".
Jeremia 1,8 ist aber auch nicht schlecht (auf debs bezogen):
"Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu
erretten," ;-))
Post by Conny GlitschPost by Matthias KrynPost by Conny GlitschJedenfalls keine Großaufträge, bei denen er Datenbanken anbinden
und Internetshops aufbauen soll.
Zu Kunden, die das evtl. einmal brauchen könnten, könnte er
allerdings jetzt schon Geschäftsbeziehungen aufbauen.
Wenn es sich ergibt. Direkt danach suchen halte ich nicht für
notwendig, so lange er genug andere Aufträge hat. Umso mehr, da
er scheinbar seine Zukunft in einem Studium und nicht in
irgendwelchen Webangeboten sieht.
Kann man so einfach nicht sagen, es könnte ja sein, dass er besonders
gut ist, sich dadurch einen immer größer werdenden Kundenstamm aufbaut
und sich somit teilweise oder ganz sein Studium finanziert, für den
Fall, das die Auftragslage seine zeitlichen Möglichkeiten übersteigt,
kann er ja jemand einstellen, der ebenso perfekt ist, sich aber nicht
selbständig machen möchte, weil ihm das zu kompliziert und zu
aufwändig ist und er deshalb in dieser Hinsicht jemand für sich denken
und handeln lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter